Menu

Catalogue en ligne

Vente du 21 juin 2017
Provenance

Galerie Ugo Barroccio, Berlin
Privatbesitz, Berlin (1895 bei obiger Galerie erworben)
Privatbesitz, Strassburg (ab ca. 1919)
durch Erbfolge seither in Privatbesitz, Basel

Litérature comparative

Teppo Jokinen, Debütieren – und weiter arbeiten. Axel Galléns Aufenthalt in Berlin 1895, in: Akseli Gallen-Kallela und Berlin. Die historischen Schichten der Gemälde, Gallen-Kallela Museum (Hrsg.), Espoo, 2014, S. 38–53.

Exposition

Summer exhibition of paintings, The Continental Gallery, London, 1890 (Mute suffering).
Exposition de 1891, Ouvrages de peinture, sculpture, dessins, gravure et objets d'art, Société nationale des Beaux-Arts, Champ-de-Mars, Paris, 15.5.1891, Nr. 384 (Souffrance muette).
Sonder-Ausstellung des Axel Gallén, Ugo Barroccio, Berlin, 3.–24.3.1895, Nr. 6 (Wundfieber).

Bei diesem Ölgemälde handelt es sich um das seit über 100 Jahren verschollene Werk Haavakuume (Wundfieber). Eine Bestätigung der Authentizität von Teppo Jokinen, Universität zu Helsinki, vom 27.3.2017 liegt vor.

Axel Gallén, später besser bekannt unter dem Namen Akseli Gallen-Kallela, malt das Bild während seiner realistisch-naturalistischen Schaffensphase, einer Zeit, in der zahlreiche Arbeiten mit Motiven aus dem Leben der finnischen Bauern entstehen. Das Werk zeigt einen ärmlichen Landwirt, der mit heftigem Wundfieber auf seinem Lager liegt. Seine linke Hand steckt in einem dicken Verband, die Augen sind fiebrig glänzend, der Blick ist intensiv und direkt auf den Betrachter gerichtet. Mehrere Elemente der Komposition verleihen dem Gesicht zusätzlich Bedeutung: ein rotes Tuch, ein heller Stoffbeutel, ein Holzkessel, gestreifte Kissen und eine Tabakpfeife.

Der Künstler präsentiert Wundfieber 1895 anlässlich einer ihm gewidmeten Sonderausstellung der Galerie Ugo Barroccio in Berlin. Eine zeitgenössische Quelle berichtet: "Das ist so ausserordentlich gut gemalt, das Wundfieber ist auf den ersten Blick so gut zu erkennen, dass das übrigens von einer Pariser Marsfeld-Ausstellung preisgekrönte Gemälde einen Platz verdiente in einer Klinik. In einem Salon möchte man's kaum gern sehen." (Kleines Feuilleton, Aus den Kunst-Ausstellungen, Germania Nr. 60, 13.3.1895)
Die Ausstellung selbst ist recht erfolgreich und wird um eine Woche verlängert. Während dieser Zeit erwirbt Wilhelm Filehne aus Breslau (1848-1927) das Ölgemälde Wundfieber. Er ist ein hoch angesehener Professor für Pharmakologie und arbeitet vor allem an synthetischen Fiebermitteln. Es ist bis dato unbekannt, was in den darauffolgenden Jahren mit dem Werk geschehen ist. Etwa 20 bis 25 Jahre später wird das Bild von einem Mitarbeiter des Professors gekauft, der 1919 von Strassburg nach Basel zieht und das Gemälde mitnimmt. Seither ist es im Besitz der gleichen Familie.

Wundfieber ist zweifellos das eines der wichtigsten Werke aus Axel Galléns früher Schaffensphase. Der Umstand, dass es über 100 Jahre lang als verschollen gegolten hat und erst vor Kurzem in einer Basler Sammlung entdeckt worden ist, verleiht Wundfieber zusätzliche Bedeutung.

Wir danken Teppo Jokinen und dem Gallen-Kallela Museum, Espoo, für die Unterstützung bei der Katalogisierung.
Catalogue en ligne Vente du 21 juin 2017 Lot 50 Akseli Gallen-Kallela 1865–1931

Wundfieber, 1889
Öl auf Leinwand
unten rechts signiert und datiert Axel Gallén 1889
rückseitig nummeriert No. 6
auf dem Rahmen (wohl vom Künstler) beschriftet
Axel Gallén, Mute Suffering
62 x 72,5 cm

Estimation

CHF 30'000 – 40'000

Vendu pour

CHF 535'040

Provenance

Galerie Ugo Barroccio, Berlin
Privatbesitz, Berlin (1895 bei obiger Galerie erworben)
Privatbesitz, Strassburg (ab ca. 1919)
durch Erbfolge seither in Privatbesitz, Basel

Litérature comparative

Teppo Jokinen, Debütieren – und weiter arbeiten. Axel Galléns Aufenthalt in Berlin 1895, in: Akseli Gallen-Kallela und Berlin. Die historischen Schichten der Gemälde, Gallen-Kallela Museum (Hrsg.), Espoo, 2014, S. 38–53.

Exposition

Summer exhibition of paintings, The Continental Gallery, London, 1890 (Mute suffering).
Exposition de 1891, Ouvrages de peinture, sculpture, dessins, gravure et objets d'art, Société nationale des Beaux-Arts, Champ-de-Mars, Paris, 15.5.1891, Nr. 384 (Souffrance muette).
Sonder-Ausstellung des Axel Gallén, Ugo Barroccio, Berlin, 3.–24.3.1895, Nr. 6 (Wundfieber).

Bei diesem Ölgemälde handelt es sich um das seit über 100 Jahren verschollene Werk Haavakuume (Wundfieber). Eine Bestätigung der Authentizität von Teppo Jokinen, Universität zu Helsinki, vom 27.3.2017 liegt vor.

Axel Gallén, später besser bekannt unter dem Namen Akseli Gallen-Kallela, malt das Bild während seiner realistisch-naturalistischen Schaffensphase, einer Zeit, in der zahlreiche Arbeiten mit Motiven aus dem Leben der finnischen Bauern entstehen. Das Werk zeigt einen ärmlichen Landwirt, der mit heftigem Wundfieber auf seinem Lager liegt. Seine linke Hand steckt in einem dicken Verband, die Augen sind fiebrig glänzend, der Blick ist intensiv und direkt auf den Betrachter gerichtet. Mehrere Elemente der Komposition verleihen dem Gesicht zusätzlich Bedeutung: ein rotes Tuch, ein heller Stoffbeutel, ein Holzkessel, gestreifte Kissen und eine Tabakpfeife.

Der Künstler präsentiert Wundfieber 1895 anlässlich einer ihm gewidmeten Sonderausstellung der Galerie Ugo Barroccio in Berlin. Eine zeitgenössische Quelle berichtet: "Das ist so ausserordentlich gut gemalt, das Wundfieber ist auf den ersten Blick so gut zu erkennen, dass das übrigens von einer Pariser Marsfeld-Ausstellung preisgekrönte Gemälde einen Platz verdiente in einer Klinik. In einem Salon möchte man's kaum gern sehen." (Kleines Feuilleton, Aus den Kunst-Ausstellungen, Germania Nr. 60, 13.3.1895)
Die Ausstellung selbst ist recht erfolgreich und wird um eine Woche verlängert. Während dieser Zeit erwirbt Wilhelm Filehne aus Breslau (1848-1927) das Ölgemälde Wundfieber. Er ist ein hoch angesehener Professor für Pharmakologie und arbeitet vor allem an synthetischen Fiebermitteln. Es ist bis dato unbekannt, was in den darauffolgenden Jahren mit dem Werk geschehen ist. Etwa 20 bis 25 Jahre später wird das Bild von einem Mitarbeiter des Professors gekauft, der 1919 von Strassburg nach Basel zieht und das Gemälde mitnimmt. Seither ist es im Besitz der gleichen Familie.

Wundfieber ist zweifellos das eines der wichtigsten Werke aus Axel Galléns früher Schaffensphase. Der Umstand, dass es über 100 Jahre lang als verschollen gegolten hat und erst vor Kurzem in einer Basler Sammlung entdeckt worden ist, verleiht Wundfieber zusätzliche Bedeutung.

Wir danken Teppo Jokinen und dem Gallen-Kallela Museum, Espoo, für die Unterstützung bei der Katalogisierung.