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Catalogue en ligne

Vente du 21 juin 2017
Provenance

Succession F. Vallotton, Paris
J. Rodrigues-Henriques, Paris (1929)
Emile und Renée Laffargue, Paris
Claude Gustin, Paris
Privatbesitz, Schweiz

Litérature

Hedy Hahnloser-Bühler, Félix Vallotton et ses amis, Paris, A. Sedrowski, 1936, fig. 140.
Günter Busch et al., Félix Vallotton, Leben und Werk, Frauenfeld, Verlag Huber, 1982, S. 230.
Marina Ducrey und Katia Poletti, Félix Vallotton, 1865–1925, L'œuvre peint, Mailand, 5 Continents, 2005, Bd. III, S. 845, Nr. 1630.

Exposition

Félix Vallotton, Kunsthaus Zürich, 10.4.–30.5.1965, Nr. 278.

Der liegende Akt hat eine lange Tradition in der Kunstgeschichte, und die Referenzen sind, ohne bei der Antike zu beginnen, von Tizian bis Lucian Freud vielfältig, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dennoch erfährt gerade im Verlauf des 19. Jahrhunderts das Genre im Rahmen der Orientalismus-Mode eine beachtliche Entwicklung. Die häufig in der Phantasie ersonnenen orientalischen Sitten werden dabei für die Maler des Okzidents zur Quelle der Inspiration, was zur Vervielfältigung von Odalisken-Darstellungen führt. Ingres, unumgängliche Referenz in der Kunst Vallottons, liefert uns in seiner Grande Odalisque eine Repräsentation, deren Komposition jener unseres Gemäldes nicht unähnlich ist. Diese Abbildungsweisen halten sich bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, und das Thema bleibt selbst für die modernsten Maler wie Matisse oder Vallotton eine Inspirationsquelle. In unserem Bild tilgt Vallotton fast jede exotische Referenz, abgesehen von einem Tablett, auf dem eine Tasse, ein Zuckergefäss und eine Teekanne abgestellt sind – subtile Reminiszenz an den Orient. Aus der Pose des Modells, seinem Blick und dem starken Farbkontrast resultiert ein seltsames Stimmung – eine Mischung aus Schamhaftigkeit und Erotik, wodurch dieser Akt zweifelsohne einer der gelungensten und eloquentesten des Künstlers ist.
Catalogue en ligne Vente du 21 juin 2017 Lot 383 Félix Vallotton 1865–1925

Les trois coussins rouges, 1924
Öl auf Leinwand
unten links Stempelsignatur F. VALLOTTON 24
54 x 73 cm

Estimation

CHF 300'000 – 500'000

Vendu pour

CHF 304'000

Provenance

Succession F. Vallotton, Paris
J. Rodrigues-Henriques, Paris (1929)
Emile und Renée Laffargue, Paris
Claude Gustin, Paris
Privatbesitz, Schweiz

Litérature

Hedy Hahnloser-Bühler, Félix Vallotton et ses amis, Paris, A. Sedrowski, 1936, fig. 140.
Günter Busch et al., Félix Vallotton, Leben und Werk, Frauenfeld, Verlag Huber, 1982, S. 230.
Marina Ducrey und Katia Poletti, Félix Vallotton, 1865–1925, L'œuvre peint, Mailand, 5 Continents, 2005, Bd. III, S. 845, Nr. 1630.

Exposition

Félix Vallotton, Kunsthaus Zürich, 10.4.–30.5.1965, Nr. 278.

Der liegende Akt hat eine lange Tradition in der Kunstgeschichte, und die Referenzen sind, ohne bei der Antike zu beginnen, von Tizian bis Lucian Freud vielfältig, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dennoch erfährt gerade im Verlauf des 19. Jahrhunderts das Genre im Rahmen der Orientalismus-Mode eine beachtliche Entwicklung. Die häufig in der Phantasie ersonnenen orientalischen Sitten werden dabei für die Maler des Okzidents zur Quelle der Inspiration, was zur Vervielfältigung von Odalisken-Darstellungen führt. Ingres, unumgängliche Referenz in der Kunst Vallottons, liefert uns in seiner Grande Odalisque eine Repräsentation, deren Komposition jener unseres Gemäldes nicht unähnlich ist. Diese Abbildungsweisen halten sich bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, und das Thema bleibt selbst für die modernsten Maler wie Matisse oder Vallotton eine Inspirationsquelle. In unserem Bild tilgt Vallotton fast jede exotische Referenz, abgesehen von einem Tablett, auf dem eine Tasse, ein Zuckergefäss und eine Teekanne abgestellt sind – subtile Reminiszenz an den Orient. Aus der Pose des Modells, seinem Blick und dem starken Farbkontrast resultiert ein seltsames Stimmung – eine Mischung aus Schamhaftigkeit und Erotik, wodurch dieser Akt zweifelsohne einer der gelungensten und eloquentesten des Künstlers ist.